Care-Krise und Krise der sozialen Reproduktion des Lebens

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Prof. em. Andrea Maihofer

Vortrag von Prof. em. Andrea Maihofer am 15. April um 18.15 Uhr.

Gegenstand des am Donnerstag, 15. April, zwischen 18:15 und 19:45 Uhr online stattfindenden Vortrags Care-Krise und Krise der sozialen Reproduktion des Lebens: Was ist der Stand und wie weiter? ist es, einen Überblick zu geben über gegenwärtige Entwicklungen, die mit den Begriffen ‘Care-Krise’ und ‘Krise der sozialen Reproduktion des Lebens’ zu fassen versucht werden. Dabei werden Hintergründe und Ursachen der Krise beleuchtet, insbesondere ihre zunehmende Zuspitzung im Rahmen der neoliberalen Transformationsprozesse. Mit dem zentralen Argument, dass diese Krise konstitutiv mit der kapitalistischen Produktionsweise und der mit ihr einhergehenden bürgerlich cishetero-patriarchalen Geschlechterordnung verbunden ist, schliesst Andrea Maihofer an Überlegungen von Nancy Fraser und weitere Denker:innen an. Im Vortrag geht Maihofer diesem inhärenten Widerspruch nach insbesondere der paradoxen Gleichzeitigkeit der Auf- und Abwertung von Sorgetätigkeiten und deren spezifische Vergeschlechtlichung. Dabei zeigt sie auf, inwiefern die emanzipatorische Aufwertung dieser Tätigkeiten und damit die Entstehung einer neuen Subjektivierungsweise zentral sind für die Überwindung der sich zuspitzenden Care-Krise.

Abschliessend werden das emanzipatorische Potential des Sorgens für sich und des Sorgens für andere sowie die damit verbundene Subjektivierungsweise skizziert. Vor diesem Hintergrund wird die Frage erörtert, ob die Überwindung der Care-Krise überhaupt im Rahmen der gegenwärtigen Gesellschafts- und Geschlechterordnung gelingen kann.

Andrea Maihofer war von 2001 bis 2020 Professorin für Geschlechterforschung und Leiterin des Zentrums Gender Studies an der Universität Basel. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte beinhalten neoliberale Transformation des Politischen, CareKrise, Rechtspopulismus und Krise der Männlichkeit. Ausserdem schreibt sie an einem Buch zu Virginia Woolf.

Wir bitten alle Interessent:innen sich bis am 12. April bei Roan Schmid, Hilfassistenz Graduiertenkolleg, anzumelden.