Geschlecht in der Musik – Musik im Geschlecht? Musik ist ein Medium kultureller Repräsentation, mit dem auch Geschlecht und Geschlechtsidentitäten hergestellt und verhandelt werden. In der Oper, im Lied, Film oder Videoclip ist das offensichtlich. Aber auch wortlose Musik wird mit Bedeutungen aufgeladen, die Geschlechterbilder transportieren. Sogar die Musik als solche wird beispielsweise als „Frau Musica“ personifiziert oder wegen ihrer emotionalen Wirkung als „weibliche Kunst“ beschrieben. Schließlich ist auch die musikalische Praxis von Genderzuweisungen durchsetzt. Oder warum musste die Komponistin Ethel Smyth sich als Lob anhören, sie komponiere „männlicher als Händel“? Und warum spielen mehr Männer E-Gitarre als Harfe? Und was sind „Amazonen im Quartett“?

Die Betätigungsfelder im Bereich Musik und Gender sind vielfältig und interdisziplinär: Sie umfassen Rezeptions- und Musikvermittlungsforschung, Quellenforschung und musikalische Analyse, Biographik, Sozialgeschichte, Ästhetik sowie alle musikhistorischen Epochen und alle Erscheinungsformen der Musik: Das Mittelalter ebenso wie die Gegenwart, das Streichquartett ebenso wie den HipHop.

Im Rahmen des Projektes „Musik und Gender“ wurde an der Universität Basel jeweils eine Lehrveranstaltung pro Semester angeboten, die für alle Studierenden des Zentrums Gender Studies, des Musikwissenschaftlichen Instituts und anderen kulturwissenschaftlichen Studiengängen offen war. Im Herbstsemester 2012 lautete der Titel der Veranstaltung: "Othering und Selbstaffirmierung in der europäischen Musikgeschichte. Das 'Wilde' und das 'Weibliche' in der Musik"

Projektteam
Cornelia Bartsch

Förderung
Mariann Steegmann Foundation

Projektdauer
07/2013 – 01/2017