«Aus Gründen der Gerechtigkeit». 50 Jahre Frauenstimmrecht in der Schweiz - und die unfertige Geschichte der Gleichheit

Symbolbild Ringovrlesung FS 21

Bild: Departement Geschichte, Universität Basel

Ringvorlesung vom Departement Geschichte im FS 2021 mit Vortrag von Prof. em. Maihofer am 8. April 2021.

Am 7. Februar 1971 nahmen die Schweizer Stimmbürger das eidgenössische Stimm- und Wahlrecht für Frauen mit 65,7% Ja- zu 34,3% Neinstimmen an. Viele Länder dieser Welt waren der Schweiz vorausgegangen, während hierzulande einzelne Kantone und Gemeinden die Einführung des kantonalen und kommunalen Frauenstimm- und -wahlrechts noch weiter hinauszögerten.

Der Erweiterung der politischen Teilhabe auf die Staatsbürgerinnen waren auch in der Schweiz lange und engagierte Kämpfe der Frauenbewegung vorausgegangen, die allerdings bei weitem nicht nur um Fragen der politischen Rechte kreisten. Zugleich stellte sich mit der Einführung des Frauenstimmrechts nicht automatisch Geschlechtergerechtigkeit ein - was die auch seither immer wieder neu aufflammenden feministischen Bewegungen zum Ausdruck bringen. Und schliesslich ist eine Geschichte des Frauenstimmrechts Teil einer 'unfertigen' Geschichte der Gleichheit, die auch in der Gegenwart die Frage stellt, wem politische Partizipation gewährt und wem sie verweigert wird.

In diesem Sinn greift die Vorlesung das im Jahr 2021 begangene Jubiläum "50 Jahre Frauenstimmrecht" auf. Sie bettet dieses Jubiläum in eine thematisch breite und globale Geschichte der Frauenrechte, des politischen Unrechts und der Gleichheit ein und bezieht es auf Herausforderungen und Debatten der Gegenwart - wie etwa zur Frage des Ausländer*innenstimmrechts oder zur Frage des Umgangs mit historischem Unrecht.

Die Vorlesung findet in Form einer Ringvorlesung statt: Sie versammelt Vorträge von Expertinnen aus verschiedenen Disziplinen, richtet sich an Studierende aller Fakultäten und Fächer und lädt auch die interessierte Öffentlichkeit ein.