Art of Intervention II im HS19

Im HS19 wird nach "Art of Intervention I" das Seminar "The Art of Intervention II": Performing Gender – Kritik an vergeschlechtlichten Subjektivierungsprozessen auf und hinter der Bühne» durchgeführt. Geleitet wird es von Dr. Andrea Zimmermann, in Zusammenarbeit mit der Kaserne, dem Theater Basel und dem Theater Niemandsland. Es gibt zudem Einblick in ein aktuelles Forschungsprojekt, das im Herbst 2019 beginnen wird.

 

Die Lehrveranstaltung ist Teil des Förderprogramms von «IMPULS - Facilitating Service Learning for Sustainability. IMPULS fördert Dozierende und Studierende, die im Rahmen von Lehrveranstaltungen Projekte mit Bezug zu den Sustainable Development Goals (SDGs) durchführen. Die Förderung beinhaltet neben finanzieller Unterstützung unter anderem auch Mentoring für die Umsetzung der Studierendenprojekte und einen SDG-Workshop an der UNO in Genf. Mehr Infos gibt es auf der Webseite der Fachstelle für Nachhaltigkeit.

 

Das Theater verfügt aufgrund seiner performativen Dimension über grosses Potenzial, hegemoniale Geschlechtsidentität(en) spielerisch zu durchqueren, zu kritisieren und so zu transformieren, dass alternative Geschlechterverhältnisse denk- und lebbar werden. Doch stellt sich im Anschluss an die #MeToo-Debatte die Frage, ob und inwiefern Theater Kritik üben kann an einer herrschenden Geschlechterordnung, wenn diese Institution zur gleichen Zeit den Geschlechtern nach wie vor ungleiche Spielräume zur Verfügung stellt. Wie also kann der Zusammenhang zwischen Produktionsprozessen und ästhetischen Prozessen aus geschlechtertheoretischer Perspektive angemessen gefasst werden?
Das Seminar setzt sich zum Ziel, dieser Frage aus geschlechtertheoretischer Perspektive nachzugehen. Einerseits werden daher anhand konkreter Beispiele aus Inszenierungen, Performances und Theatertexten geschlechtertheoretische Grundlagen zu Konzepten der Performativität erarbeitet. Weitere angesprochene Themenkomplexe sind Körper, Gefühle, Sichtbarkeit und Erinnerung. Andererseits wird gemeinsam diskutiert, wie eine intersektionale Analyse des Theaterbetriebs gelingen kann, die unter Berücksichtigung historischer Dimensionen und gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen vergeschlechtlichte Arbeitsweisen und Arbeitsbereiche offenlegt und für eine transformative Kritik öffnet. In diesem Zusammenhang wird die Bedeutung von kultureller Teilhabe als wichtiger Baustein von Gleichstellung thematisiert und diskutiert.
Es besteht die Möglichkeit gemeinsamer Theaterbesuche, zum Austausch mit Theaterschaffenden und die Mitgestaltung von Veranstaltungen in der Reihe Art of Intervention (https://theartofintervention.blog/).

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sich im Vorlesungsverzeichnis online.