Promotion: Angela Stella Hoppmann

Die deutsche Sprache queeren – Grenzen und Strategien
Eine queerlinguistische Leitfadenanalyse mit Handlungsempfehlungen zur Sichtbarmachung queerer Menschen. (Arbeitstitel)

Warum ist queersensible Sprache wesentlich? Wie kann Geschlechtervielfalt im täglichen Sprachgebrauch sichtbar gemacht werden? Was kann die deutsche Sprache leisten und wo liegen ihre Grenzen? Diese interdisziplinäre Doktorarbeit der Germanistischen Linguistik und der Gender bzw. Queer Studies leistet einen Beitrag zu Etablierung der Queeren Linguistik im deutschsprachigen Raum. Diese stellt eine relativ junge Forschungsrichtung dar und ist bisher nur wenig repräsentiert, aber von hoher Relevanz für eine Gesellschaft, die darum bemüht ist, zu inkludieren ohne zu diskriminieren. Inhaltlich beschäftigt sich die Dissertation in einem ersten Teil mit der Rekonstruktion der Geschichte und den Theorien der linguistischen Geschlechterforschung von den Anfängen über die Feministische Linguistik und Genderlinguistik bis hin zur Entstehung der Queeren Linguistik und zeigt den aktuellsten Stand der Forschung auf. Zudem werden tragende Begriffe und Konzepte erläutert. In einem zweiten Teil erfolgt die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema „Queersensibler Sprachgebrauch“. Hier werden mit Referenz auf den hochaktuellen öffentlichen und teilweise sehr emotionalen und polarisierenden Diskurs objektiv dessen Grenzen und Strategien aufgezeigt und diskutiert: Ist Sprache zu queeren eine politische Pflicht oder ideologisches Gendersprech? Nach einer Darstellung der Methoden und der Vorgehensweise werden neuste Best-Practice-Leitfäden zum sogenannten „richtigen“ Gendern auf ihre Defizite und Potenziale hin untersucht, wobei eine Kombination aus Korpuslinguistik und Diskursanalyse (CDA und PDA) als Ansatz verfolgt wird. Der Fokus liegt dabei auf anerkannte Schweizer Hochschulen wie Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen, die als staatliche und somit öffentliche Institutionen mit kantonaler Trägerschaft allesamt den entsprechenden Gesetzen zu Gleichstellung und Antidiskriminierung von Bund und Kanton unterliegen. In einem letzten Teil werden basierend auf die Analyseergebnisse wichtige Erkenntnisse, Thesen und Forschungsdesiderate aufgezeigt sowie eigene Best-Practice-Empfehlungen formuliert.

Keywords: Heteronormativität, Queer Theory, Genderlinguistik, Queer Linguistik, Poststrukturalismus, Gesprächsanalyse, Konversationsanalyse, Differenz.Forschungsschwerpunkte: Genderlinguistik, Queere Linguistik, Feministische Sprachwissenschaft, Heteronormativitätskritik.

Studienfächer: Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Philosophie, Englische Literaturwissenschaft, Lehrdiplom (Unterrichtsfächer Deutsch und Philosophie).

Promotion in Fach Deutsche Linguistik an der Universität Zürich
Erstgutachterin:
Prof. Dr. Christa Dürscheid
Zweitgutachterin: Prof. Dr. Andrea Maihofer